Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg unterstützt die Arbeit der Forschungsinstitute der Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW) im Jahr 2025 mit einer Grundfinanzierung in Höhe von insgesamt rund 39,7 Millionen Euro. „Die gezielte Förderung von wirtschaftsnaher Forschung in Baden-Württemberg ermöglicht es uns, die Innovationsführerschaft in zukunftsträchtigen Branchen zu behaupten und den Mittelstand durch den Transfer von Spitzenforschung zu stärken“, betonte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, am 10. Juni 2025 in Stuttgart. Die Leistungsfähigkeit und strategische Weiterentwicklung der innBW wird durch die jährliche Grundfinanzierung gesichert. Baden-Württemberg könne so die Position als eine der führenden Wirtschaftsregionen Europas weiter festigen und zukunftssichere Arbeitsplätze schaffen, so die Ministerin.
Die in der innBW zusammengeschlossenen Forschungsinstitute spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Innovation und Wirtschaftswachstum in Baden-Württemberg. Durch ihre enge Zusammenarbeit mit Unternehmen, insbesondere kleinen und mittelständischen, ermöglichen sie den Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis und unterstützen so die Entwicklung neuer Technologien und Produkte. Dies ist besonders wichtig, da viele kleine und mittlere Unternehmen nicht über die notwendigen Ressourcen verfügen, um selbst umfassende Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu betreiben.
Treiber für die Innovationskraft der Wirtschaft
„Unsere Forschungsinstitute sind die Treiber für die Innovationskraft unserer Wirtschaft“, so Ministerin Dr. Hoffmeister-Kraut. „Deshalb ist es unser Ziel, diese Einrichtungen weiter zu stärken und ihre Arbeit durch gezielte Fördermaßnahmen zu unterstützen, um so die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen zu erhalten und auszubauen.“ Dadurch soll Baden-Württemberg seine Position als eine der innovativsten Regionen Europas weiter festigen und zukunftssichere Arbeitsplätze schaffen.
Die innBW umfasst zehn außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit insgesamt zwölf Instituten, die vom Land Baden-Württemberg grundfinanziert werden. Die Institute der innBW bilden eine tragende Säule der wirtschaftsnahen Forschung in Baden-Württemberg und decken mit ihren anwendungsorientieren Forschungsleistungen zahlreiche zentrale Wachstums- und Zukunftsfelder wie beispielsweise „Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Industrie 4.0“, „Quantentechnologien“, „Nachhaltige Mobilität“, „Gesundheitswirtschaft“, „Umwelt- und Energietechnologien“ sowie „Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft“ ab.
Jährlich bearbeiten etwa 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der innBW mehr als 6.000 Forschungsprojekte, die entweder durch öffentliche Mittel von Bund, Land oder der Europäischen Union gefördert werden oder als Auftragsarbeiten für Unternehmen durchgeführt werden. Ein bedeutender Anteil dieser Projekte wird in enger Kooperation mit kleinen und mittleren Unternehmen aus Baden-Württemberg realisiert.
Die geförderten Institute
Die Gesamtzuwendung in Höhe von 39.682.238 Euro verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Institute:
Die DITF sind das größte Textilforschungszentrum in Europa. Die Institute betreiben anwendungsorientierte Forschung über die gesamte textile Wertschöpfungskette und beziehen dabei auch Unternehmensabläufe und Geschäftsmodelle mit ein. Zielgruppen der DITF sind schon lange nicht mehr nur Unternehmen der klassischen Textil- und Bekleidungsindustrie. Die Institute forschen auch in neuen Anwendungsfeldern wie zum Beispiel in den Bereichen von innovativen Medizinprodukten oder der Umwelt-, Material- und Oberflächentechnik.
Das fem zählt seit 1922 zu den weltweit führenden unabhängigen Instituten für die Erforschung, Entwicklung und Analyse von metallischen Werkstoffen und Beschichtungen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am fem forschen insbesondere auf den Gebieten der Materialwissenschaft und Oberflächentechnik. Der Fokus liegt hierbei auf der Entwicklung von innovativen Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen sowie der Industrie. Schwerpunktbereiche der aktuellen Forschungsaktivitäten sind Energietechnik (Wasserstofftechnik und Batterietechnik), additive Fertigung, intelligente Oberflächen sowie Rohstoff- und Ressourceneffizienz.
Als unabhängige Stiftung steht das FZI seit über 35 Jahren für angewandte Spitzenforschung im Bereich der Informatik und ihrer Anwendungsfelder. Für seine Partner aus Industrie, Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und öffentlicher Hand ist das FZI Forschungs-, Ausbildungs- und Transfereinrichtung. Die Forschungsaktivitäten des FZI richten sich derzeit insbesondere entlang der Schwerpunktbereiche Applied Artificial Intelligence, Intelligent Transportation Systems and Logistics, Climate Action Innovation, Safety, Security and the Law sowie Digital Democracy and Participation aus.
Hahn-Schickard betreibt industrienahe, anwendungsorientierte Forschung, Entwicklung und Fertigung im Bereich der Mikrosystemtechnik an den Standorten Stuttgart, Villingen-Schwenningen und Freiburg mit Außenstelle in Ulm. Aktuelle Themenfelder sind beispielsweise Sensorik und Aktorik, Systemintegration, Cyber-physische Systeme, Lab-on-a-Chip und Analytik. In vielen Branchen und speziell in den aktuellen Zukunftsfeldern wie Digitalisierung und Sensorisierung, nachhaltige Mobilität, Umwelttechnologien, Erneuerbaren Energien und Ressourceneffizienz oder Gesundheit und Pflege sind diese Forschungsthemen von besonderer Bedeutung.
Das Ulmer Forschungsinstitut zeichnet sich durch eine Kombination von technisch-physikalischen Kompetenzen in den Bereichen der Optik und Photonik mit medizinisch-klinischer Anwendung aus. Die derzeitigen Schwerpunkte der Forschungs- und Transferaktivitäten liegen in den Themenfeldern Biomedizinische Optik, Optik-Simulation und Mikrooptik sowie Optische Messtechnik und Sensorik. Die vom ILM bearbeiteten Forschungsgebiete decken zentrale Schlüsseltechnologien mit einer breiten Anwendung in unterschiedlichen Geschäftsfeldern der Wirtschaft ab.
Das IMS CHIPS betreibt wirtschaftsnahe Forschung auf dem Gebiet der Mikroelektronik in den Bereichen Silizium-Technologie, anwenderspezifische Schaltkreise (ASIC), Nanostrukturierung sowie Bild- und Quantensensorik. Diese Technologien haben eine weitreichende Bedeutung für Anwendungen in den Schlüsselbranchen der Wirtschaft des Landes. Das Institut deckt ein breites Leistungsspektrum von der angewandten Forschung über die forschungsbasierte Entwicklung bis zur Produktion von Kleinserien und Spezialkomponenten ab.
Das NMI forscht an der Schnittstelle zwischen Bio- und Materialwissenschaften mit dem Schwerpunkt in der Gesundheitswirtschaft. Das Institut forscht und entwickelt für die Gesundheitsindustrie sowie weitere Kernbranchen Baden-Württembergs wie dem Maschinen-, dem Werkzeug- und Fahrzeugbau. Hierbei liegt der Fokus auf der Entwicklung marktfähiger Produkte und Verfahren in den Bereichen Pharma- und Biotechnologie, Biomedizin und Materialwissenschaften sowie Hochleistungs-Nanoanalytik für Umwelt-, Energie- und Lebenswissenschaften. Über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist das NMI für sein Inkubatorkonzept für Existenzgründer.
Das ZSW mit Standorten in Stuttgart und Ulm ist eines der führenden europäischen Energieforschungsinstitute. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am ZSW erforschen und entwickeln Technologien für Strom aus Sonne und Wind, für die Energiespeicherung über Wasserstoff und Batterien sowie für die Integration der erneuerbaren Energien ins Netz. Ein Schwerpunkt der Forschungstätigkeit in Stuttgart liegt in der Entwicklung großflächiger Dünnschichtsolarmodule sowie im Bereich regenerativer Energieträger. Der Geschäftsbereich in Ulm konzentriert sich auf die Forschung in den Bereichen Brennstoffzellen, Energiespeichersysteme und Wasserstofftechnologien.